1.2 Gegenüberstellung von Lese-Rechtschreibstörung und Lernschwäche
Es hat sich gezeigt, dass betroffene Personen insgesamt durchschnittliche Begabungsleistungen aufweisen und in den anderen Fächern dem Unterricht gut folgen können. Probleme treten nur auf, wenn es um Inhalte geht, die mit Schreiben und Lesen verbunden sind. Damit unterscheiden sich die Betroffenen von Menschen mit einer allgemeinen Lernbeeinträchtigung. Diese Lernenden haben insgesamt Probleme, dem Unterricht folgen zu können. Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich zwischen Legasthenie und einer allgemeinen Lernbeeinträchtigung:
Legasthenie | Allgemeine Lernbeeinträchtigung | |
---|---|---|
Lesen und Schreiben | Deutliche Beeinträchtigung im Lesen und/oder Rechtschreiben | Schwächen beim Lesen und Rechtschreiben, aber auch in anderen Lernbereichen, wie z. B. Rechnen, Sachkunde |
Lernen | Lerngeschwindigkeit insgesamt nicht beeinträchtigt, bei Aufgaben mit Wörtern langsamere Geschwindigkeit | Insgesamt langsamere Lerngeschwindigkeit |
Mathematik | Nicht selten gute Fähigkeiten im mathematischen Bereich (mit Ausnahme von Textaufgaben) | Vergleichbare Leistungen wie im Lesen und Schreiben |
Merkfähigkeit | Gut bei Symbolen und Inhalten, sehr problematisch bei Buchstaben und Silben | Geringere Merkfähigkeit auf allen Ebenen |
Tabelle 1: Vergleich von Legasthenie und allgemeiner Lernbeeinträchtigung (Schulte-Körne, 2004)
Reflexion 1
Überlegen Sie, inwieweit Sie in Ihren Lerngruppen Anzeichen aus der Tabelle wahrnehmen bzw. wahrgenommen haben und welchem der beiden Typen die Schüler*innen zuzuordnen wären. Notieren Sie Ihre Überlegungen.
1.1. Legasthenie/Dyslexie – Was ist das?
1.3. Anzeichen in der Muttersprache