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1.7 Ursachen der Lese-Rechtschreibstörung

Viele Betroffene, deren Eltern oder deren Lehrer*innen fragen sich natürlich, warum sie und ihre Kinder an dieser Schwäche leiden. Da eine Lese-Rechtschreibstörung das Lernen anstrengender macht und starke negative Auswirkungen haben kann, ist diese Frage äußerst berechtigt. Es kann für Betroffene auch eine Entlastung sein, wenn sie wissen, dass sie für ihre Probleme nichts können, da die Ursachen außerhalb ihres Einflusses liegen.

Eine Lese-Rechtschreibstörung entsteht durch das Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren.

Die Genetik spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Legasthenie. Die Erblichkeitsrate für Legasthenie liegt bei 50-60 %.

Es wird davon ausgegangen, dass mehrere Gene bei der Vererbung zusammenwirken. In verschiedenen Regionen des menschlichen Genoms sind Veränderungen festgestellt worden. Es wurden 4 Gene auf verschiedenen Chromosomen (3, 6, 7, 15) entdeckt, von denen ein spezifisches Muster bei Kindern und Erwachsenen gefunden wurde.

Gene spielen eine wichtige Rolle bei der Bildung der Vernetzungen der einzelnen Nervenzellen während der frühen Hirnreifung. Gene beeinflussen auch die Entwicklung der Hirnregionen, die wichtige Funktionen beim Schriftspracherwerb erfüllen.

Das Risiko für ein Geschwisterkind, auch eine Legasthenie zu entwickeln, kann um das 3,2-Fache erhöht sein.

  • 50 % der Ursachenfaktoren sind nicht genetisch bedingt, z. B.
    • schulischer Unterricht + Förderung,
    • familiäre Faktoren wie Lese- und Rechtschreibprobleme der Eltern, der emotionale Umgang der Eltern mit dem Kind bei schulischen Aufgaben
© Abbildung 7: Wechselwirkung der Ursachen (Gerlach, 2010)
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1.6. Komorbiditäten

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1.8. Entwicklung im Schriftspracherwerb

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