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3.3.7 Rechtschreibregeln

Die Beziehung zwischen Laut- und Schriftsystem, d. h. Phonem-Graphem-Beziehungen, sowie grammatische Regeln sollten bewusst – auch vergleichend zur Muttersprache – vermittelt werden. Ziel ist der systematische Aufbau von expliziten Kenntnissen über die Regelhaftigkeiten der zu erlernenden Fremdsprache. Das Regelsystem der zu erlernenden Fremdsprache sollte klar strukturiert sein und systematisch durch direkte Instruktion vermittelt werden.

(Romonath, 2006)

Auch die Anwendung dieses Wissens sollte systematisch und wiederholt geübt werden, damit sich eine Sicherheit im Gebrauch der Regeln entwickeln kann. In der Psycholinguistik sprechen wir hier vom Aufbau eines deklarativen und eines prozeduralen Wissens über den Lerngegenstand. Hör-, Segmentierungs- und Artikulationsübungen sind zentrale Tools. Die verständliche und korrekte Aussprache neuer Vokabeln sollte durch gezielte und wiederholte Hör-, Segmentierungs- und Artikulationsübungen trainiert und immer wieder kontrolliert werden, damit trotz phonologischer Verarbeitungsprobleme vollständige, klar durchgegliederte und schnell abrufbare Wortformen im Langzeitgedächtnis entstehen können. Ziel ist Korrektheit und Flüssigkeit beim Sprechen und Lesen.

(Fremdsprachenlernen bei Legasthenie, Deutscher Bundesverband, 2015)

Es gibt für die deutsche Orthografie unterschiedliche Arten von Rechtschreibregeln. Am hilfreichsten für Kinder mit Dyslexie sind Produktionsregeln, das sind Regeln, die sich auf die Buchstabenumgebung beziehen und damit die richtige Schreibung ermöglichen. Sinnvoll ist es immer auch, Übungen so zu konstruieren, dass sie den Gedankengang der Lernenden abbilden (siehe die Regelboxen in den folgenden Beispielen).

Ein Beispiel für eine solche Regel findet sich bei der Schreibung von tz und ck.

tz und ck

Folgende Regel solltest du dir merken:
Nach l, m, n, r steht kein tz und kein ck.

Setze in folgende Wörter ck oder k ein und schreibe sie in die richtige Spalte.

Übermale alle l, n, r vor einem k rot.

Ban__, Bä__er, Par__, Gur__e, Pun__t, Wol__e, star__, dun__el, Bli__, win___en, Brü__e, Vol__

lk nk rk ck
       
       
       
       
© lingua:pro Trainings-OG

Zunächst müssen die Lernenden erkennen, ob einer der Buchstaben , oder vor der Leerstelle steht und diesen markieren. Erst dann entscheiden sie, ob oder eingesetzt wird. Dadurch wird im Gedanken genau die Funktionsweise der Regel nachvollzogen und diese auch eingeübt.

Ein weiteres Beispiel für eine produktive Regel bilden die Ableitungen mit dem Umlaut <ä>.

Ableitungen mit dem Umlaut ä

Den Umlaut „ä“ schreibst du, wenn im Wortstamm ein „a“ zu finden ist.

Beispiele: tragen – er trägt, waschen – die Wäsche

Ü: Verbinde die stammverwandten Wörter. Schreibe jeweils die beiden verwandten Wörter auf.

halten – hält,

© lingua:pro Trainings-OG

Hier wird die Schreibung mit dem Umlaut ä auf die Grundform mit a zurückgeführt und auf diese Weise logisch abgeleitet.

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3.3.6. Bewährte Schreibstrategien in der Muttersprache – Eine Chance auch für DaZ und DaF

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3.3.8. Regeln in der Grammatik

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